Kreuzfahrt: Für diese skurrilen Gründe gibt es lebenslanges Reise-Verbot

An Kreuzfahrten scheiden sich die Geister, manche Menschen versichern, dass sie lieber ganz auf Urlaub verzichten, als einen großen Ozeankreuzer zu betreten, andere schwören auf die Vorteile, die die Schiffe bieten.
Ob nun Kreuzfahrt-Fan oder nicht, eigentlich sollte allen Reisenden an Bord klar sein, dass es gewisse Regeln gibt, an die sich gehalten werden muss. Sonst funktioniert das harmonische Zusammenleben vieler Menschen auf engem Raum einfach nicht.
Doch genau das scheint immer häufiger zum Problem zu werden. So hat die US-Reederei Carnival Cruise kürzlich ihre Verhaltensregeln für Kreuzfahrtreisende erneuert und gleich klargestellt: Wer sich nicht daran hält, fliegt von Bord und bekommt ein lebenslanges Kreuzfahrtverbot bei Carnival.
Teilweise wirken die Konsequenzen bei Verstößen wie gegen das „Verbot von Getränken auf allen Tanzflächen“ des Schiffes etwas überzogen. Auch Rennen, laute Unterhaltungen oder Herumschreien in den Kabinengängen werden wahrscheinlich nicht wirklich in jedem Fall mit einem lebenslangen Carnival-Verbot geahndet. Es gibt allerdings auch Fälle, da wirkt der Platz auf der schwarzen Liste absolut verständlich. Hier kommt eine Auswahl von Gründen, warum Menschen schon lebenslanges Kreuzfahrtverbot bekommen haben.
Auf einer Kreuzfahrt mit Royal Caribbean ist eine Frau vor einigen Jahren über das Geländer ihres Balkons geklettert, um dort ein Foto von sich zu machen. Die Frau wurde von anderen Mitreisenden gemeldet und musste im nächsten Hafen in Falmouth auf Jamaika das Kreuzfahrtschiff verlassen.

Balkonkabinen auf einem Kreuzfahrtschiff.
Quelle: IMAGO/YAY Images
Generell ist es auf Kreuzfahrtschiffen strikt verboten, auf Balkongeländern zu sitzen, darauf zu klettern oder sich darauf zu stellen. Die Frau bekam für ihr waghalsiges Selfie ein lebenslanges Verbot für die Schiffe von Royal Caribbean.
Vielleicht dachte sich der nächste Kandidat einfach, dass er ja nicht auf das Geländer darf, und sprang gleich darüber hinweg ins Wasser. Auch zu diesem Vorfall kam es bei Royal Caribbean, nach eigenen Angaben war der Springer zu dem Zeitpunkt nicht nüchtern.
Geholfen hat ihm das nicht, für den lebensgefährlichen Sprung aus rund 30 Metern kassierte er einige üble Prellungen und einen Platz auf der schwarzen Liste der Reederei – genauso wie seine Freunde, die ihn bei dem Sprung filmten.
Dagegen wirkt der nächste Fall von lebenslangem Kreuzfahrtverbot wirklich harmlos. Eine Frau wurde beim Einchecken auf einem Ozeankreuzer von Carnival Cruises mit Gummibärchen in der Tasche entdeckt – diese hatten einen sehr geringen THC-Anteil von 0,1 Prozent, der unter dem Grenzwert in Miami liegt.
Da es an Bord der Schiffe von Carnival aber ein striktes Drogenverbot gibt, musste die US-Amerikanerin wieder von Bord und darf sich nie wieder auf Kreuzfahrtschiffen der Reederei sehen lassen.
„Wenn man schon keine Gummibärchen mitnehmen darf, besorge ich mir halt selbst etwas zu essen.“ Das haben sich vielleicht zwei Reisende gedacht, die im Hafen von Nassau auf den Bahamas plötzlich die Angel auspackten. Auch der Vorfall ereignete sich auf einem Schiff von Carnival Cruise Line.
Mit der Aktion, bei der sich die beiden auch noch filmten, verstießen sie gegen mehrere Regeln der Reederei. Unter anderem gegen das Verbot, lebende Tiere an Bord zu bringen – so fingen sie sich am Ende auch ein lebenslanges Carnival-Verbot.
Wer das macht, legt es aber wirklich schon auf einen Platz auf der schwarzen Liste an. Ein Passagier der Holland America Line soll vor einigen Jahren in einen für Reisende verbotenen Bereich des Kreuzfahrtschiffes gelangt sein und dort den tonnenschweren Anker des Schiffes ausgelöst haben.
Das Ganze geschah mitten auf See zwischen Florida und Mexiko. Als Begründung gab der Kalifornier an, dass er betrunken gewesen sei und das Ankersystem dem auf seinem eigenen Boot geähnelt habe. Mehrere Monate Haft, eine Geldstrafe und für den Rest seines Lebens ein Verbot für Schiffe der Holland America Line waren das Ergebnis.
Okay, dieses Verbot wirkt auf den ersten Blick wirklich seltsam. Eine Frau wurde von der „Norwegian Gem“ ausgeschlossen, nachdem sie bereits mehrere Male mit dem Kreuzfahrtschiff unterwegs gewesen war. Die Begründung der Reederei Norwegian Cruise Line war ein zu enges Verhältnis zwischen ihr und der Crew.
Zuvor soll die Frau zu private Dankesmails an viele der Crewmitglieder geschickt haben. So ein enges Verhältnis zwischen Reisenden und Crew verstoße gegen die Vorschriften der Reederei.
Noch näher gekommen sind sich zwei Kreuzfahrende in ihrer Kabine auf einem Kreuzfahrtschiff – leider etwas zu laut, wie „Don’s Family Vacations“ auf seinem Youtube-Kanal erklärt. Für die verliebte Lärmbelästigung gab es einen Rauswurf und einen Platz auf der schwarzen Liste.
Zu offensichtliche Nacktheit ist auf vielen Kreuzfahrtschiffen allgemein nicht gerne gesehen, da sollte beim Umziehen auf dem Balkon oder am Pool lieber nichts zu sehen sein – besonders bei US-amerikanischen Reedereien oder wenn Kinder anwesend sind, wie Kreuzfahrt-Experte Franz Neumeier erklärt.
Dabei können die Kleinen teilweise selbst zum Verbotsgrund werden. Ein Neunjähriger soll bei Carnival Cruise hinausgeflogen sein, weil er „Unfug getrieben, einen Spielautomaten erheblich beschädigt und sich mit einem anderen Jungen geprügelt“ habe.
Der Junge durfte mit seiner Familie erst mal weiterreisen. Diese soll jedoch am Ende der Kreuzfahrt ein vom Kapitän unterzeichnetes Schreiben bekommen haben, das den kleinen Querulanten für zukünftige Reisen mit Carnival ausschließt.

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Auf Kreuzfahrtschiffen wird teilweise viel Alkohol konsumiert, der begrenzte Raum auf den Schiffen sorgt dann dafür, dass man sich bei Streitereien nur schlecht aus dem Weg gehen kann. So ist es nicht ungewöhnlich, dass es immer mal wieder zu Handgreiflichkeiten zwischen Reisenden oder mit der Crew kommen kann.
Ein absolutes No-Go und ein großes Sicherheitsrisiko für eine Kreuzfahrt, wer Auslöser für solche Auseinandersetzungen ist oder sich beteiligt, muss Reederei-übergreifend mit einem Ausschluss rechnen.
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