Portugals Naturparadiese: 10 Orte, die dich verzaubern werden

Traumhafte Sandstrände und bizarre Felsformationen, verwunschene Wälder, unterirdische Höhlen und Flusstäler, die sich durch grüne Berglandschaften schlängeln – in Portugal gibt es so einige Naturwunder zu entdecken.
Drei Kilometer südlich von Lagos ragt die Ponta da Piedade als spitze, steile Landzunge in den Atlantik. Eine traumhafte Landschaft aus versteckten Höhlen, abgelegenen Grotten und fragilen Felsentoren, geformt von der Kraft des Meeres. Das klare, türkisfarbene Wasser umspielt die bizarren Felsformationen, auf ihm glitzert das Licht der Sonne – ein einmaliger Ort.
Oben an der Ponta da Piedade, was so viel wie „Punkt der Barmherzigkeit“ bedeutet, steht ein alter kleiner Leuchtturm. Von hier gelangst du über 180 Stufen nach unten, an den Fuß der Felsformationen, die zu den schönsten der Algarve gehören. Denn die spektakuläre Kalksteinküste erlebst du am besten, wenn du dich direkt in sie hineinbegibst.

Ein atemberaubender Blick vom Farol da Ponta da Piedade in Portugal.
Quelle: IMAGO/ingimage
Auch vom Wasser aus lässt sich der zerklüftete Küstenabschnitt erleben. Ehemalige Fischerboote bringen dich in die versteckten Grotten, vorbei an den verborgenen Höhlen – je kleiner das Boot, umso dichter kommst du an die Felswände heran. Du kannst den Ort natürlich auch alleine mit einem Kajak oder beim Stand-up-Paddling erkunden.
An einer Felsenkante in 140 Metern Höhe erwartet dich das Ende des Kontinents: Cabo da Roca ist der westlichste Punkt Europas. An der Felskante erlebst du einen spektakulären Meerblick – Wasser, wohin das Auge sieht. Seine ganze Magie entfaltet der Ort, wenn die Sonne im Atlantik versinkt und der Himmel in den buntesten Farben erstrahlt.

Es ist der westlichste Punkt Europas: Cabo da Roca.
Quelle: imago images/Joana Kruse
Wie gemalt liegt der kleine rot-weiße Leuchtturm auf dem sanften grünen Hügel, unten rauscht das Meer – doch lass dich von der Romantik des Ortes nicht täuschen. In der Vergangenheit ist es hier schon häufiger zu tragischen Unfällen und Abstürzen gekommen. Die starke Brise und die rutschigen Felsen am Cabo da Roca sind nicht zu unterschätzen.
An der Klippe führt ein kleiner Pfad entlang, der dir immer wieder neue Perspektiven auf diese sagenhafte Landschaft ermöglicht. Neben dem drittältesten Leuchtturm Portugals findest du hier auch ein kleines Restaurant, das du laut der Rezensionen im Internet aber lieber nicht besuchen solltest.
Portugal hat definitiv mehr zu bieten als feinsten Sandstrand und blaues Meer. Bester Beweis ist der Nationalpark Peneda-Gerês, der von der Unesco als Biosphärenreservat deklariert wurde. Hier wechseln sich schroffe Felsen mit grünen Tälern, wilde Wasserfälle mit ruhigen Seen und üppige Wälder mit kargen Bergkämmen ab.

Traumhafte Wasserfälle sorgen im Peneda-Gerês Nationalpark für Abkühlung.
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702 Quadratkilometer misst der Park im Norden Portugals an der Grenze zu Spanien. Um ihn in all seiner Vielfalt zu erkunden, solltest du etwas Zeit einplanen. Erfrischung gibt es dann in den Gebirgen Soajo, Amarela, Gerês und Serra da Peneda, wo sich zahlreiche Wasserfälle die Hänge hinabstürzen. Ihre Auffangbecken sind beliebte Badeplätze, aber auch die kristallklaren Flüsse, Seen und natürlichen Felsenpools, die den Nationalpark durchziehen, eignen sich für eine kleine Abkühlung.
Verteilt über das Nationalparkgelände liegen mehrere kleine Dörfer, in denen die Zeit stehen geblieben zu sein scheint. Hütehunde treiben das Vieh über die Straßen, die Landwirtschaft ist noch traditionell, genauso wie die Bräuche in diesen kleinen, abgelegenen Orten.
Insgesamt gibt es fünf Eingänge zum Nationalpark, der zahlreichen Tierarten ein Zuhause bietet. Darunter sind Wölfe, Bergziegen, Goldadler und Wildpferde. Doch den Garranos, wie die kleinen braunen Ponys heißen, solltest du lieber nicht zu nahe kommen. Sie wollen ihre Ruhe haben und geben das notfalls auch mit einem ordentlichen Tritt zu verstehen.
Durch ein großes rundes Loch in der Decke scheint die Sonne, im Inneren herrscht ein Spiel aus Licht und Schatten, die Wände sind zum Teil in ein warmes Gold getaucht: Die riesige Felshöhle von Benagil ist ein wahrer Touristenmagnet, und das zu Recht. Das jahrhundertealte Gestein hat im Laufe der Zeit eine ganz einzigartige Form angenommen, es wirkt fast wie ein riesiges steinernes Iglu.
Von der Küste aus lässt sich nicht erahnen, welches Naturschauspiel sich in den zerklüfteten Klippen der Algarve verbirgt. Am besten näherst du dich dieser sagenhaften Höhle vom Wasser aus. Ob geführte Bootstour, mit einem gemieteten Kajak, SUP oder auf der Luftmatratze bleibt dir überlassen.

Die riesige Höhle von Benagil ist ein beliebtes Ausflugsziel bei Urlauberinnen und Urlaubern.
Quelle: imago images/Addictive Stock
Du kannst sogar zur Höhle schwimmen: Vom Strand aus sind es lediglich 100 Meter. Allerdings solltest du dich vorher unbedingt nach den Gezeiten erkundigen. Die Höhle kann nämlich nur bei Ebbe besucht werden und du wärst nicht die oder der Erste, die oder der bei einsetzender Flut plötzlich in der Höhle festsitzt.
Vom Wasser aus führt ein sandiger Weg in die Grotte hinein, deren Felswände du auch hochklettern kannst. Von oben hast du einen einzigartigen Blick in die Höhle hinein und auch auf die gesamte Küstenlandschaft der Algarve.
Der Naturpark Serras d‘Aire im Landesinneren beeindruckt durch seine artenreiche Tierwelt. Doch der wahre Schatz dieser Region liegt gut verborgen unter der Erdoberfläche: die bisher größte entdeckte Höhlenformation Portugals – Mira d‘Aire.
Gut 110 Meter geht es hinab, vorbei an Stalagmiten und Stalaktiten in einen Raum, der mit seinen vielen Säulen an eine Kathedrale erinnert. Das Wasser und die Zeit haben hier erstaunliche Gesteinsformationen entstehen lassen.

In der Höhle Mira d’Aire verbirgt sich sogar ein kleiner See.
Quelle: imago images/Pond5
Gut acht Kilometer des unterirdischen Höhlensystems sind seit seiner Entdeckung erschlossen, ein Teil davon ist für die Besucherinnen und Besucher zugänglich. So auch der unterirdische See, der die umliegenden Felswände in ein unwirkliches türkisfarbenes Licht taucht. Dieser fantastische Ort ist definitiv einen Besuch wert, vor allem bei schlechtem Wetter oder sommerlicher Hitze.
Dieser Berg ist ein wahres Naturwunder: 2351 Meter ragt der Ponta do Pico aus dem Meer heraus und ist damit der höchste Berg Portugals und zugleich einer der größten Vulkane Europas. Mit seiner nahezu perfekten Kegelform wirkt er wie der Prototyp für einen filmreifen Vulkan. Der Ponta da Pico schläft zwar, produziert jedoch an einigen Stellen heißen Wasserdampf, der in den Himmel aufsteigt und ihn mit einem mystischen Schleier umhüllt.

Der Ponta do Pico ist der höchste Berg von Portugal.
Quelle: imago images/imagebroker
Der Aufstieg auf den Berg gilt als das ultimative Wandererlebnis auf den Azoren. Wanderer und Wanderinnen sollten sich allerdings vorher beim Besucherzentrum am Ausgangspunkt des Cabeço das Cabras anmelden. Denn bei schlechtem Wetter werden keine Besucherinnen und Besucher hinaufgelassen. Tipp: Unterschätz nicht den Temperaturunterschied und die Winde am Gipfel.
Ein ganz besonderes Erlebnis ist es, den Ponta do Pico in der Nacht zu besteigen, um von dort oben den Sonnenaufgang zu erleben. Aber auch bei Tage wird dein Aufstieg mit einem atemberaubenden Blick auf die benachbarten Inseln belohnt.
Seltene Vögel, Wasser, Sümpfe und unberührte Natur: Im Naturpark Ria Farmosa hat man schnell das Gefühl, sich in der Wildnis zu befinden. Pinkfarbene Flamingos waten durch das Wasser, Seepferdchenkolonien haben sich hier angesiedelt.
Der Park besteht aus einem nicht enden wollenden Geflecht aus Wasserwegen, kleinen Inseln und Salinen, bedrohte Tierarten haben hier einen neuen Lebensraum gefunden. Unglaubliche 60 Kilometer zieht sich der Parque Natural an der Küste der Algarve entlang, dessen Lagunensystem durch Wind und Gezeiten einem ständigen Wandel unterliegt.
Am besten erreichst du das 18.000 Hektar große Schutzgebiet mit einem Boot und lässt dich an einem der einsamen Strände absetzen. Ein Naturpfad führt durch die einzigartige Tierwelt dieses Feuchtgebiets, vorbei an den Brutstellen und einem der wichtigsten Zwischenstopps der Zugvögel zwischen Europa und Afrika.
Wohlbehütet in der Mitte eines kesselförmigen Kraters liegt im Westen der portugiesischen Azoreninsel São Miguel der See Sete Cidades. Vor knapp 22.000 Jahren sprengte eine große Eruption einen 33 Meter tiefen Krater in die Insel und schuf so die Grundlage für den heutigen See.

Vom Aussichtspunkt Vista do Rei hast du einen beeindruckenden Blick auf Sete Cidades.
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Wer zum Aussichtspunkt Vista do Rei auf 300 Metern über der Wasseroberfläche wandert, wird mit einem Blick über den Kraterrand erkennen: In Wirklichkeit handelt es sich gar nicht um nur einen See, sondern um zwei miteinander verbundene Teilseen. Der größere, der Lagoa Azul, liegt im Norden und der Lagoa Verde im Süden des Vulkankraters. Während der eine saphirblau leuchtet, schimmert der andere in smaragdgrün.
Durch sein feuchtes Klima bietet der Lagoa das Setes Cidades den perfekten Lebensraum für eine reiche und üppige Vegetation und Artenvielfalt.
Portugiesischer Lorbeer – hierzulande eine beliebte Heckenbepflanzung, die allerdings so gar nicht vergleichbar ist mit den gigantischen Bäumen im Laurissilva-Wald. Der für Madeira typische Lorbeerwald bedeckt noch immer knapp 20 Prozent der Insel, vor allem im Norden. 1999 wurde er zum Unesco-Weltnaturerbe erklärt und steht seither unter Schutz.

Verwunschen: Der Laurissilva-Wald ist Unesco-Weltnaturerbe.
Quelle: imago images/dennisvdwater
Die zum Teil jahrhundertealten knotigen Bäume sind mit Moosen und Farnen überzogen, verwunschen fällt das Licht durch die Blätter auf den Waldboden und gibt hier ein verträumtes Schauspiel aus Licht und Schatten. Rund 22.000 Hektar umfasst der subtropische Feuchtwald, der vor 20 Millionen Jahren entstanden ist.
Am besten entdeckst du die einzigartige Waldlandschaft zu Fuß. Mehrere Routen führen vorbei an der üppigen Vegetation, dem alten Baumbestand und der abwechslungsreichen Fauna. Auch die Levadas, künstlich angelegte Kanalläufe zur Wasserversorgung, kannst du hier entdecken.
Seit 2001 gehört das Douro-Tal mit seiner einzigartigen Landschaft zum Weltkulturerbe der Unesco. Auf der einen Seite wild, auf der anderen Seite kultiviert macht dieses Wechselspiel diese Region, die zu den schönsten Portugals gehört, so reizvoll.

Das Douro-Tal ist ein beliebtes Weinanbaugebiet.
Quelle: imago images/Panthermedia
Mal gerade, mal geschwungen fließt der Douro durch den Norden des Landes. Steile Weinterrassen klettern zu beiden Seiten des Flusses die Hänge hinauf. Vor allem die Region am Oberlauf des Flusses ist für ihre Reben bekannt, sie ist die älteste Weinbauregion der Welt. Nur hier werden die Trauben für den weltberühmten Portwein angebaut.
Aber auch abseits der offiziellen Weinroute, an der um die 50 Weingüter liegen, gibt es einiges zu entdecken. So zum Beispiel den spektakulären Aussichtspunkt Miradouro de São Leonardo da Galafura bei Peso oder die Bogenbrücke Dom Luís I, die den Douro überspannt und Porto mit Vila Nova de Gaia verbindet.
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rnd