DFB-Team: Aufatmen nach Sieg gegen Nordirland

Es war ein Abend der Erleichterung. Nicht der Euphorie, nicht der Wende. Aber ein Anfang. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft verließ das Stadion in Köln nach dem 3:1-Sieg gegen Nordirland mit dem Gefühl, erfolgreich Schadensbegrenzung betrieben zu haben. Aber auch mit der Erkenntnis, dass es noch viel Potential für Verbesserungen gibt.
"Wir haben viele Schritte noch zu gehen", sagte der Bundestrainer nach dem Spiel. Der Fehlstart in der Slowakei war nicht vergessen, aber zumindest ein kleiner Schritt Richtung WM-Qualifikation gemacht - als Gruppenerster, trotz des 0:2 in Bratislava.
Nagelsmann möchte allerdings nicht mehr zu weit in die Zukunft denken. "Wir fahren gut damit, dass wir jetzt einfach auf das Momentum schauen und uns auf die Spiele konzentrieren. Ich finde es vermessen, nach Donnerstag (in Bratislava), wo alles in Schutt und Asche lag, jetzt, weil wir gewonnen haben, wieder alles himmelhochjauchzend zu machen", sagte der 38-Jährige.
"Heißer" Nadiem Amiri bringt die WendeAuch die Stimmung im Kölner Stadion schwankte: Zur Pause gab es noch Pfiffe, am Ende dann Applaus. Neben einer starken Anfangsphase mit der frühen Führung durch Serge Gnabry (7. Minute), waren erst die letzten 30 Minuten wieder überzeugend - mit den Toren von Nadiem Amiri (69.) und Florian Wirtz (72.). "Die zehn Minuten vor dem 2:1 und die zehn Minuten danach waren supergut", sagte Nagelsmann.
Allerdings hatte es dazu zweier Wechsel bedurft. Amiri vom FSV Mainz und Maximilian Beier von Borussia Dortmund kamen in der 61. Minute und brachten deutlich mehr Schwung. Acht Minuten nach seiner Einwechslung, erzielte Amiri das Tor, seinen ersten Treffer in einem Länderspiel.

"Ich war heiß. Ich habe mich schon auf der Bank in die Situation hineingedacht", sagte der Mainzer Mittelfeldspieler anschließend im TV-Interview. "Nadiem ist immer auf dem Gaspedal. Er hat immer Lust, Spiele zu gewinnen", sagte Nagelsmann. "Das war schon in der U17 oder U19 so. Er kam rein und hatte einfach Bock. Er hat sich zerrissen. Deswegen freut es mich sehr für ihn, weil er alles reingeworfen hat, was uns in der Phase des Spiels sehr gut getan hat."
Beier und Leweling als LichtblickeAmiri war mit seinem Auftritt, gekrönt mit dem Tor, der Matchwinner. Neben ihm machten auch der schnelle Beier und Jamie Leweling vom VfB Stuttgart, der von Anfang an auf dem Platz stand, positiv auf sich aufmerksam. "Jamie hat immer was probiert" und die Mannschaft "mit seiner Lust mitgerissen", lobte Nagelsmann.
Im Oktober folgen miit dem Heimspiel gegen Luxemburg und der Partie in Nordirland die nächsten Pflichtaufgaben. Im November stehen dann das Spiel in Luxemburg und zum Abschluss das mögliche "Endspiel" um den Gruppensieg gegen die Slowaken an.
dw