Der Duft des Zufalls, die Geburt des ersten Parfums der Geschichte

Die Geschichte des Parfüms birgt eines jener faszinierenden Rätsel, die eher dem Zufall als bewusster Genialität zu entspringen scheinen. Es ist fast eine magische Geschichte, die vom Zufall gewoben wurde, ein Funke, der vor Tausenden von Jahren entzündet wurde und den aromatischen Weg der Menschheit für immer prägte.
Und die Kreation des ersten Parfums ist eine unerwartete Reise durch Zeit und Raum, bei der uns anonyme Alchemisten – ohne es zu beabsichtigen – einen balsamischen Schatz schenkten, der uns noch immer verzaubert.
Obwohl es wie eine moderne Erfindung aus der Kosmetikindustrie erscheinen mag, hat Parfüm viel tiefere Wurzeln. Sie reichen bis in die antiken Zivilisationen zurück, vermutlich in den Nahen Osten vor mehr als viertausend Jahren.
Stellen wir uns einen ganz normalen Tag in der Nähe eines Tempels in Mesopotamien, Ägypten oder Persien vor, wo aromatische Pflanzen wie Myrrhe, Weihrauch, Lotus oder Narde frei wachsen und die Luft mit unsichtbaren Gaben erfüllen. Dort beobachtet ein Priester oder Heiler, dass bestimmte Kombinationen, wenn sie verbrannt oder mit Ölen oder anderen Pflanzen vermischt werden, nicht nur angenehme, sondern auch intensive und lang anhaltende Düfte verströmen. Diesen Aromen werden, warum nicht, heilige, heilende oder reinigende Eigenschaften zugeschrieben, weshalb sie in Ritualen und Zeremonien verwendet werden.
Wenn man diese Geschichte weiter verfolgt, kann man sich leicht vorstellen, dass die Entstehung des ersten Parfums (etymologisch bedeutet „per fumum“ durch Rauch) zufällig geschah: Vielleicht wurde ein Topf mit Pflanzenölen in der Nähe von Ästen oder einigen Harztropfen abgestellt, wodurch eine besonders duftende Mischung entstand. Die Verdunstung durch die Einwirkung der Sonne, die Wechselwirkung mit natürlichen Bestandteilen und der Einfluss der Zeit prägen die folgenden Zeilen dieser Geschichte.
Diesen Priestern folgen improvisierte Alchemisten und Apotheker, die dafür sorgen, dass die Düfte die Tempel verlassen und in Privathäuser gelangen, um dort für profanere Zwecke wie etwa die Bekämpfung von Körpergeruch eingesetzt zu werden.
Ägypten war in diesem Sinne ein privilegierter Ort, an dem Zufall und menschlicher Einfallsreichtum zusammenkamen, um Parfüm an neue Orte zu bringen. Dort, zwischen den Palästen und Pyramiden, wurde die Verwendung von Düften zur Kunstform. Es sind Aufzeichnungen und Piktogramme bekannt, die zeigen, wie Blumen wie Jasmin, Rose und Lotus zusammen mit tierischen Ölen und Pflanzenharzen in Keramik- oder Alabastergefäßen gekocht wurden.
Als Nächstes reihen sich die Kaufleute in diese Geschichte ein, rastlose und beharrliche Geister, die in diesen Essenzen einen Schatz entdecken, der so wertvoll ist wie Gold und Gewürze. Bald sind die Mittelmeerrouten voller Düfte und Verheißungen: Von den Häfen Ägyptens bis zu den phönizischen Küsten reisen winzige Parfümamphoren, versteckt zwischen Seide und Juwelen, umkämpft als wahre Objekte der Begierde. So werden Düfte und Kaufleute zu unzertrennlichen Gefährten und knüpfen Handelsnetze, die die bekannte Welt nicht nur parfümieren, sondern sie auch durch eine subtile und universelle Sprache vereinen: die des Duftes, der die Ankunft des Exotischen und Geheimnisvollen ankündigt.
Im Laufe der Jahrhunderte hat sich die Kunst der Parfümherstellung durch gezielte Mischungen nach sogenannten Geheimformeln weiterentwickelt, die je nach verfügbaren Zutaten, Wasserqualität, Klima und Konservierungstechniken variieren. Allmählich gelingt es Alchemisten, die berauschenden Eigenschaften des Duftes und seine Wirkung auf Stimmung, Spiritualität oder Verführung zu nutzen – Eigenschaften, die die Perfektionierung der Extraktions- und Mischmethoden vorantreiben.
Und nur ein paar Tropfen Parfüm auf unserer Haut genügen, um die Vergangenheit heraufzubeschwören und die Spuren von Zivilisationen, mediterranen Routen, ägyptischen Nächten und anonymen Händen wiederzubeleben, die die subtile Kunst entdeckten, die Luft zu berauschen.
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