Diese Touristenorte sind von klimatischen Extremen betroffen


Waldbrände verderben manchen Touristen regelmäßig den Urlaub (illustratives Foto).
Jeden Sommer müssen Urlauber aufgrund extremer Wetterereignisse oder gar Naturkatastrophen aus ihren Ferienorten evakuiert werden. Anfang des Monats mussten beispielsweise mehr als 1.500 Menschen Kreta verlassen, nachdem dort ein Waldbrand wütete. Auch heftige Gewitter oder Unwetter zwingen Touristen zur Flucht.
Forscher des Western Norway Research Institute im norwegischen Sogndal haben in diesem Zusammenhang analysiert, welche Tourismusziele innerhalb der Europäischen Union besonders betroffen sind. Die Studie, die im Fachmagazin „Natural Hazards“ veröffentlicht wurde, zeigt, dass die höchste Gewitterkonzentration in Norditalien, entlang der Südalpen sowie zwischen Kroatien und Albanien zu verzeichnen ist. In den Dolomiten beispielsweise können Blitz und Donner bis zu 500 Stunden pro Jahr andauern, berichtet der „Tages-Anzeiger“.

Räumliche Verteilung (a) der jährlichen Durchschnittszahl von Stunden mit Gewittern, (b) der jährlichen Durchschnittszahl von Tagen mit extremen Niederschlägen und (c) der jährlichen Durchschnittszahl von Tagen mit Brandwetterbedingungen.
Die stärksten anhaltenden Niederschläge gibt es in den norwegischen Fjorden. Hohe Werte werden auch in den südlichen Dinarischen Alpen zwischen Montenegro und Albanien beobachtet. Die Iberische Halbinsel ist mit 200 bis 250 Tagen pro Jahr am stärksten von Waldbränden betroffen. In Italien und Griechenland sind es durchschnittlich 100 bis 150 Brandtage pro Jahr.

Räumliche Verteilung (a) des dekadischen Trends der Anzahl der Stunden mit Gewittern, (b) des dekadischen Trends der Tage mit extremen Niederschlägen und (c) des dekadischen Trends der Tage mit Brandwetterbedingungen.
In einem zweiten Schritt verknüpften die Forscher diese Entwicklungen mit der Tourismusabhängigkeit der verschiedenen untersuchten Regionen. Wenig überraschend verschwinden mit diesem neuen Index die norwegischen Fjorde aufgrund ihrer geringen Touristenzahlen von den Podien. Im Gegensatz dazu erleben einige Mittelmeerregionen ein echtes Comeback.

Räumliche Verteilung des Gewitterrisikoindex (a), des Extremniederschlagsrisikoindex (b) und des Brandrisikoindex (c)
Ein beliebtes Reiseziel, die südliche Ägäis zwischen Athen und Kreta, ist regelmäßig von allen drei Gefahren betroffen: Gewitter, Starkregen und Waldbrände. Die weiter östlich gelegenen Ionischen Inseln sind von zwei Gefahren betroffen: Gewitter und extremen Regenfällen. Ein hohes Risiko für Waldbrände und Massentourismus besteht zudem auf den Balearen, Kreta und der Algarve in Portugal. Schließlich leiden Südtirol, das Trentino, das Aostatal und die kroatische Adriaküste unter heftigen Gewittern, ziehen aber gleichzeitig viele Reisende an.
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