20 Jahre Gefängnis für Verbrechen an fast 300 Patienten. Er operierte jahrelang ungestraft

Frankreich hat am Mittwoch den ehemaligen Arzt Joel Le Scouarnec zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Ihm wird vorgeworfen, Patientinnen vergewaltigt und sexuell missbraucht zu haben. Dies ist die maximal mögliche Strafe. Unter den fast 300 Opfern von Le Scouarnec waren die meisten Minderjährige, das Durchschnittsalter betrug elf Jahre.
Der ehemalige Arzt bat das Gericht nicht um Milderung. In seinen letzten Worten sagte er lediglich, dass er um das Recht bitte, „besser zu werden“.
Während des Prozesses gestand Le Scouarnec die meisten seiner Taten. Ihm wurden 111 Vergewaltigungen und 188 sexuelle Übergriffe vorgeworfen, die er über einen Zeitraum von 25 Jahren (1989 bis 2014) an seinen Opfern begangen hatte.
Jahrelang konnte er ungestraft agieren und sich hinter einem weißen Kittel und der Autorität eines Spezialisten verstecken.
Schockierende Notizen des ArztesJoel Le Scouarnec arbeitete jahrzehntelang als Verdauungschirurg in öffentlichen Krankenhäusern und hatte dabei ständig Kontakt mit minderjährigen Patienten. Obwohl er 2005 im Rahmen einer internationalen Untersuchung wegen pädophiler Inhalte vom amerikanischen FBI angezeigt wurde, beschränkten sich die französischen Dienste auf eine symbolische Bewährungsstrafe.
In den folgenden Jahren gab es weitere Warnsignale – auch von Kollegen – dies hielt ihn jedoch nicht davon ab, weiterhin in medizinischen Einrichtungen zu arbeiten. Erst die Bekanntgabe eines Verbrechens an einem sechsjährigen Mädchen im Jahr 2017 durchbrach diese Spirale des Schweigens.
Bei einer Durchsuchung von Le Scouarnecs Haus fanden die Ermittler seine persönlichen Tagebücher. Darin beschrieb er detailliert die Taten, die er an Kindern begangen hatte. Und was noch schlimmer ist: Er brachte darin keinerlei Reue zum Ausdruck – im Gegenteil, er schrieb über ein Gefühl der Straflosigkeit und über den Stolz, dass ihn niemand verdächtigte. Die Notizen bildeten die Grundlage der Anklage, die sich auf die Vergewaltigungen und sexuellen Übergriffe an 299 Kindern zwischen 1989 und 2014 bezog.
Die Ermittler fanden heraus, dass viele der Übergriffe in Krankenhäusern stattfanden, während die Kinder unter Narkose standen oder allein im Raum waren.
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