Ein polnisches Unternehmen hat ein wasserstoffbetriebenes Fahrrad gebaut.
Wasserstofffahrräder gibt es bereits auf der Welt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Elektrofahrrädern, die mit Lithium-Ionen-Batterien betrieben werden, verwenden diese Brennstoffzellen, die Wasserstoff in Elektrizität umwandeln und so den Motor des Fahrrads antreiben. Das Wasserstofffahrrad ist mit einer Brennstoffzelle und einem Druckwasserstofftank ausgestattet. In der Brennstoffzelle findet eine chemische Reaktion zwischen Wasserstoff und Sauerstoff aus der Luft statt. Dabei entsteht Strom zum Antrieb des Motors und als einziges Nebenprodukt Wasserdampf. Dadurch ist das Fahrrad emissionsfrei und umweltfreundlich. Die neue Version des polnischen Fahrradprototyps soll Haltbarkeit, Nutzungskomfort und Effizienz steigern. Zu den wichtigsten Verbesserungen zählen ein verstärkter Rahmen, der der alltäglichen Beanspruchung besser standhält, und neue, stärkere Räder. Wie von Groclin versprochen, wurde das polnische Wasserstofffahrrad mit Blick auf die Zuverlässigkeit entwickelt – auch bei schwierigeren Wetterbedingungen. Das Modell ist für den Betrieb sogar bei -10 °C ausgelegt und somit eine Ganzjahreslösung.
Der Austausch von Wasserstoffflaschen soll einfach und bequem sein – das optimierte System soll den Vorgang rationalisieren, der nur wenige Sekunden dauert und keine Spezialwerkzeuge erfordert. Nach dem Austausch der Brennstoffzelle ist das Zweirad bereit, eine Strecke von bis zu 60 km zurückzulegen. Anders als bei Elektroantrieben, bei denen Batterien verwendet werden, die produziert und entsorgt werden müssen, basiert die Wasserstofftechnologie auf Brennstoffzellen, die Wasserstoff in elektrische Energie umwandeln. Und diese zeichnen sich durch eine lange Lebensdauer aus – sie können bis zu 10 Jahre im Einsatz sein. Die verwendete Technologie berücksichtigt auch Sicherheitsaspekte: Der Wasserstoff wird in im Fahrrad verwendeten Flaschen bei niedrigem Druck von höchstens 10 Bar gespeichert. Darüber hinaus benötigt das Fahrrad keinen Zugang zu öffentlichen Tankstellen. Wasserstoff kann lokal in speziellen Hydrolyseuren erzeugt werden, was die Implementierung des Systems insbesondere für Flottennutzer erleichtert. Nachdem Groclin die Technologie verfeinert und das Design perfektioniert hat, geht es mit der Implementierungsphase weiter. Das Unternehmen richtet sein Angebot an den B2B-Bereich – vorrangig an Unternehmen und Institutionen, die ihren Fuhrpark im Sinne einer emissionsarmen Mobilität weiterentwickeln möchten. Dies gilt umso mehr, als künftig auch Cargo- und Spezialmodelle für Kurierdienste geschaffen werden sollen.
In Europa werden bereits Wasserstofffahrräder gebautIn Europa werden ähnliche Fahrräder beispielsweise von der Schweizer Firma HydroRide Europe AG angeboten, die auch kompakte Wasserstoffgeneratoren für den Heimgebrauch herstellt. Ihre Fahrräder können in Sekundenschnelle „aufgetankt“ werden , was einen erheblichen Vorteil gegenüber der Ladezeit herkömmlicher Elektrofahrräder darstellt. Das französische Start-up Alpha Neo hat zusammen mit Pragma Mobility das Alpha Neo-Fahrrad entwickelt, das Brennstoffzellen und Wasserstofftanks verwendet und mit einer einzigen Tankfüllung eine Reichweite von bis zu 100 km bietet.
RP