Gemeinsames Abendessen gehört der Vergangenheit an. Polen gehen lieber auswärts essen

In anderen europäischen Ländern und in den USA essen deutlich mehr Menschen als in Polen lieber mit ihren Familienmitgliedern. In den jüngeren Altersgruppen nimmt die Zahl derer, die lieber mit ihren Lieben essen, ab – heißt es in der Freitagsausgabe der „Rzeczpospolita“.
„Immer mehr polnische Verbraucher verzichten auf das Kochen zu Hause und bevorzugen Lösungen wie Essen zum Mitnehmen oder Liefern“, heißt es in einem Bericht von Bain & Company, aus dem die Tageszeitung zitiert.
Wie die Zeitung schreibt, zeigen in europäischen Ländern und den USA durchgeführte Untersuchungen, dass die Franzosen am häufigsten täglich gemeinsam zu Abend essen – 61 Prozent der befragten Einwohner des Landes an der Loire tun dies. In Italien sind es 56 Prozent, und in den USA sind es nur 33 Prozent der Befragten.
Dem Artikel zufolge schneidet Polen unter den untersuchten Ländern am schlechtesten ab: Nur 27 % der Befragten sitzen hier täglich gemeinsam zum Abendessen zusammen.
„Gemeinsame Mahlzeiten spielen eine wichtige kulturelle Rolle. Sie sind nicht nur ein Teil des Alltags, sondern auch eine Möglichkeit, Bindungen aufzubauen und Familientraditionen zu pflegen. In Ländern wie Frankreich oder Italien hat das Ritual des gemeinsamen Essens starke historische Wurzeln und gilt noch immer als eine der Säulen des Familienlebens“, sagt Patryk Rudnicki, geschäftsführender Partner des Warschauer Büros von Bain & Company, zitiert von „Rz“.
Er fügt hinzu: „In Polen beobachten wir jedoch eine allmähliche Schwächung dieses Brauchs: Wir essen immer seltener zusammen, immer häufiger unterwegs oder getrennt.“ (PAP)
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