Die Europäische Kommission ist der Ansicht, dass Bulgarien bereit für die Umstellung auf den Euro ist

Laut EU und EZB erfüllt das Land alle Kriterien – sowohl hinsichtlich der Inflation, des Haushaltsdefizits als auch der Staatsverschuldung. Die Bulgaren selbst befürchten jedoch, dass die Umstellung auf den Euro die Preise im Land sofort erhöhen wird, wie dies bereits in anderen EU-Ländern, die auf den Euro umgestiegen sind, wiederholt der Fall war.

Bulgarien ist bereit, im nächsten Jahr zum Euro zu wechseln. Zu diesem Schluss kommen die Europäische Kommission und die Europäische Zentralbank. Ihrer Ansicht nach erfüllt Bulgarien alle Kriterien – sowohl hinsichtlich der Inflation, des Haushaltsdefizits als auch der Höhe der Staatsverschuldung. Das Land habe erhebliche Fortschritte bei der wirtschaftlichen Annäherung an die Eurozone gemacht und könne den Übergang ab dem 1. Januar 2026 vollziehen, heißt es in der Erklärung.

Wie Reuters berichtet, strebte Bulgarien seit seinem EU-Beitritt 2007 die Umstellung des Lew auf den Euro an. Doch nach so vielen Jahren hat die anfängliche Begeisterung der Bulgaren nachgelassen. Umfragen vom Mai zufolge sind 50 Prozent der Bulgaren dem Euro skeptisch gegenüber. Einige Bulgaren befürchten, dass die Währungsumstellung zu höheren Preisen führen könnte, sagt die Lokaljournalistin Olga Al-Ahmed:

Olga Al-Ahmed, Journalistin

Nach der positiven Empfehlung der Europäischen Kommission müssen die Staats- und Regierungschefs der EU-Mitgliedsstaaten Bulgariens Beitritt zur Eurozone bis spätestens Juni genehmigen. Anschließend legen die EU-Finanzminister im Juli den Wechselkurs des bulgarischen Lew zum Euro fest, und Bulgarien kann mit den technischen Vorbereitungen für den Übergang beginnen.

Die letzte Erweiterung der Eurozone erfolgte vor drei Jahren, als Kroatien der gemeinsamen Währungszone beitrat. Somit könnten sechs von 27 Ländern mit eigener Landeswährung in der EU verbleiben: Schweden, Polen, die Tschechische Republik, Ungarn, Rumänien und Dänemark. Es ist anzumerken, dass keines dieser Länder plant, zumindest in naher Zukunft auf den Euro umzusteigen.