Neil Youngs neues Album: Jetzt wird’s persönlich

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Neil Youngs neues Album: Jetzt wird’s persönlich

Neil Youngs neues Album: Jetzt wird’s persönlich
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Lesezeit: 5 Min.

Auf seinem neuen Album „Talking to the Trees“ besingt Neil Young einen Konflikt mit seiner Tochter. Ein derart tiefer Blick in sein Privatleben ist in seinem Werk beispiellos.

Es ist schwer zu sagen, wann die Musik von Neil Young zuletzt so düster geklungen hat. Die Gitarre eine gellende Kreissäge, der Bass ein unbestimmtes Beben, das Schlagzeug ein Holpern und Stampfen, und die Stimme gepresst und angestrengt: „I lost my little girl to the darkness inside.“ Eine Art innere Dunkelheit hat ihm sein Mädchen genommen, so beginnt „Dark Mirage“, der zweite Song des neuen Neil-Young-Albums „Talking to the Trees“, das an diesem Freitag escheint. Mit 5:39 Minuten ist der düstere, hämmernde Blues das längste und auch das zentrale Stück der Platte, textlich wie musikalisch. Weiter im Text: Die Mutter des Mädchens ist tot, singt Neil Young, und das Kind nennt ihren Vater einen Dieb, „aber sie sagt nicht, was ich gestohlen habe“. Hier geht es nicht um eine verflossene Liebschaft oder um einen geplatzten Jungentraum, es geht um seine Tochter. Und ein wenig später auch um deren Kinder. „Ich habe meine Enkel verloren. Ich kann sie nicht mehr sehen.“ Und dann dieser Refrain, seine Stimme überschlägt sich, ein Hauch Apokalypse liegt in der Luft. Alle sind gefangen in einer dunklen Illusion: er selbst, seine Tochter, seine Enkel. Kehlig und tief skandieren die Background-Sänger mit ihm: „Dark, dark, dark, dark mirage.“

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