Mystisch: Die 7 geheimnisvollsten Orte im Bayerischen Wald

Zwischen hohen Baumkronen und dichten Wäldern verbergen sich oft Geheimnisse – zumindest in Märchen. Im realen Leben spielt die Natur die Hauptrolle. Und doch: Manchmal stößt man auf den ein oder anderen mysteriösen Ort, der eine spannende Geschichte zu erzählen hat. Neugierig? Wir nehmen dich mit zu sieben geheimnisvollen Orten im Bayerischen Wald.

Im Nationalpark Bayerischer Wald an der Grenze zur tschechischen Region Böhmen liegt der malerische Rachelsee auf einer Höhe von 1071 Metern. Er ist einer von drei Karseen des Bayerischen Waldes und liegt im äußersten Norden des Gemeindegebiets von Sankt Oswald-Riedlhütte. Der Rachelsee ist nur zu Fuß über eine zweistündige Wanderung zu erreichen und gilt als der stillste Bayerwaldsee.
Rund um den Rachelsee liegt eine einzigartige Kulisse: Über Jahrzehnte hat sich hier eine Art Urwald gebildet. Seit der Entstehung des Naturschutzgebiets im Jahre 1918 durfte hier kein einziger Baum mehr gefällt werden. Um den See ragen sich viele Sagen. So soll der Name Rachel auf die Großmutter des Teufels zurückgehen.

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Teuflisch geht auch es in der Nähe von Bischofsmais im mittleren Bayerischen Wald zu. Hier ragt mit dem Teufelstisch eine sagenumwobene Felsformation in 900 Meter Höhe. Seine außergewöhnliche Form erinnert tatsächlich an einen Tisch. So entstand auch die Sage, die sich um den Teufelstisch dreht.
Der Legende nach entstand die Felsformation, als der Teufel auf seiner Reise an jener Stelle zur Mittagszeit Rast machte. Er baute sich einen Felsentisch und breitete sein Mahl aus. Doch als er aus der Ferne das 12-Uhr-Läuten der Kirchenglocken hörte, vertrieb das den Teufel. Zurück blieb nur der Felsentisch mit der zu Stein gewordenen Mahlzeit darauf. Heute ist der Teufelstisch ist ein besonderes Ziel für eine Wanderung. Die auffällige Felsformation ist durch mehrere Routen in verschiedenen Schwierigkeitsgraden zu erreichen.

Ein geheimnisvoller Ort liegt an tschechisch-bayerischen Grenze. Im Jahr 1948 wurde diese dicht gemacht – und der „Eiserne Vorhang“ entstand. Die Grenzstreifen war vier bis zehn Kilometer breit. Entlang der Grenzen verliefen Zäune, Bewohner grenznaher Dörfern wurden zwangsumgesiedelt, sodass ein einsames Niemandsland entstand.
Heute kannst du Teile des alten Grenzzauns besichtigen. Kurz hinter der deutsch-tschechischen Grenze liegt das ehemalige Dorf Bučina. Nach dem Krieg wurde die Gemeinde ausgesiedelt, in den 1950er Jahren die meisten Gebäude abgerissen. Bučina gilt heute als verschwundene Ortschaft, die nun ein Ortsteil der Gemeinde Kvilda ist. Besucher:innen können sich eine Replik des Stacheldraht-Grenzzauns und eines Wachturms ansehen – als Erinnerung an den Eisernen Vorhang.

Ein Geheimnis der Natur liegt zwischen Ringelai und Freyung: Die Buchberger Leite ist eine der beeindruckendsten Schluchtlandschaften des Bayerischen Waldes und zählt zu den schönsten Geotopen Bayerns. Die wilde Schluchtenlandschaft besteht aus geröllreichen Bächen, steilen Felswänden und unberührten Urwäldern.
Das größte Geheimnis verbergen die Felsen des Bayerischen Pfahls. Diese entstanden bereits vor 275 Millionen Jahren durch einen Erdspalt, der sich mit Quarz und Schiefer füllte. Die Wolfsteiner Ohe, die hier fließt, hat sich bis zu 100 Meter tief in das dunkle Pfahlschiefergestein des Buchberger Nebenpfahls eingegraben. Mehrere Wanderwege führen durch die Klamm, besonders beeindruckend ist der acht Kilometer lange Erlebniswanderweg „Mensch und Natur in der Buchberger Leite“.

Am Donaurandbruch bei der Stadt Bogen in Niederbayern reicht der Bogenberg auf 432 Meter Höhe. Das Plateau ist ein Naturschutzgebiet – und einer der ältesten Wallfahrten Bayerns. Wegen seinem besonderen, fast schon geheimnisvollen Flair und seiner Wallfahrtsgeschichte trägt er auch den Kosenamen „der Heiligen Berg von Niederbayern“.
Der Hang zur Donau im Süden fällt steil ab. Hier stößt man auf eigenartig zerbrochene und aufgeriebene Gesteine, die fast den gesamten markanten Berg aufbauen. Der Bogenberg gehört auch zu den schönsten Geotopen Bayerns. Er gilt als Tier- und Pflanzenparadies und zeigt sich im Frühling begrünt und blühend. Wer tiefer in die Geschichte des Wallfahrtsberges eintauchen will, kann das im mehr als 100-jährigen „Kreismuseum“ machen, das sich mit der Wallfahrtsgeschichte beschäftigt.

Sagenhaftes Geheimnis oder spektakuläre Show? Diese Frage stellt sich alljährlich, wenn in Furth im Wald der „Drachenstich“ stattfindet. Was mysteriös klingt, ist es auch. Als Drachenstich wird das Töten eines Drachen bezeichnet, der Begriff kommt in vielen Regionen in Süddeutschland und Österreich in regionalen Drachensagen vor. Im Bayerischen Wald steckt noch mehr dahinter: nämlich Deutschlands ältestes Volksschauspiel.
In Furth im Wald findet seit über 500 Jahren der „Drachenstich“ statt. Das Schauspiel wurde 2018 sogar in das Bundesweite Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Was steckt dahinter? Ein Brauch der Einheimischen des Bayerischen Waldes. Einmal im Jahr erstechen sie einen Drachen beim Drachenstich – eine Inszenierung voller Dramatik und Mystik mit 350 Laiendarstellern. Ursprünglich war der Drachenstich Teil der Fronleichnams-Prozession. Ab 1887 musste die Fronleichnamsprozession auf den Drachen verzichten, dafür wurden ein großer historischer Festzug und ein Festspiel installiert: der Beginn von Deutschlands ältestem Volksschauspiel.
Welche Geheimnisse die Natur verbirgt, verrät das Mitmachmuseum „Bayerwald Xperium“ in Sankt Englmar. Hier macht man sich auf eine ganz besondere Reise, auf der man Natur-Phänomene mit allen Sinnen kennenlernen kann. An über 100 Experimentierstationen fällt es durch eigenes Ausprobieren viel leichter, Naturwissenschaften zu verstehen.
Erwachsene und Kinder können so spielerisch herausfinden, was Hebelwirkung bedeutet, wie Übertragungstechnologie funktioniert oder wie sich Klang auf den Körper auswirkt. Insgesamt gibt es zwei Etagen und eine Außenfläche, wo Besucher:innen zahlreiche naturwissenschaftliche Fragen und Geheimnisse der Natur lösen können.
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rnd