Mehr als 40 Hiebe: Olympia-Reiter schlägt brutal auf Pferd ein

Ein Video zeigt Olympia-Reiter Heath Ryan beim Prügeln eines Pferdes. Jetzt wurde er suspendiert – und versucht, den Vorfall öffentlich zu rechtfertigen.
Ein Video sorgt aktuell in Australien für Entsetzen – und hat bereits erste Konsequenzen. Der renommierte Dressurreiter Heath Ryan, einst Teilnehmer bei den Olympischen Spielen, ist vorläufig vom australischen Reitverband suspendiert worden. Der Grund: In einem aufgetauchten Clip ist zu sehen, wie der 66-Jährige mit einer Gerte mehrfach brutal auf ein Pferd einschlägt. Über 40 Hiebe in weniger als 30 Sekunden.
Das unscharfe Video zeigt den Vorfall: Ein Reiter sitzt auf einem Pferd, schwingt unaufhörlich die Gerte, schlägt immer wieder auf das Tier ein. Laut mehreren Medienberichten handelt es sich bei dem Reiter um Heath Ryan. Das Video soll bereits vor zwei Jahren aufgenommen worden sein, wurde nun jedoch öffentlich – und schlägt in Australien hohe Wellen.

Australiens Pferdesport-Dachverband Equestrian Australia zeigt sich alarmiert. In einem offiziellen Statement heißt es: „Equestrian Australia ist äußerst beunruhigt über die Behandlung des im Video gezeigten Pferdes.“ Die Verbandsrichtlinien sollen vor „körperlichen, sozialen und emotionalen Beeinträchtigungen“ schützen – diese habe die Person im Video klar missachtet. Daher folgte eine vorläufige Suspendierung, die bis zum Ende der laufenden Untersuchung bestehen bleiben soll. Den Namen des Reiters nennt der Verband dabei nicht explizit.
Der Beschuldigte selbst meldet sich unterdessen via Facebook zu Wort. „Oh mein Gott! Gerade ist ein schreckliches Video aufgetaucht, das mich auf einem jungen Pferd zeigt“, beginnt Ryan seinen langen Beitrag. Das Tier auf dem Video sei ein sechsjähriger Wallach namens Nico gewesen – schwer verletzt, auf dem Weg zur Tierbeseitigung, nach einem Unfall sogar auf der Intensivstation.
Ryan behauptet, das Video stamme von einem „unzufriedenen Ex-Mitarbeiter“ und sei vor rund zwei Jahren aufgenommen worden. Eine Entschuldigung für die brutale Szene bleibt aus. Stattdessen schreibt er: „Ich habe noch nie so geritten. Es war ein Moment zwischen Leben und Tod für Nico.“
„Ich fühlte mich verpflichtet, dem Pferd zuliebe einfach mal zu schauen, ob es vielleicht zu retten ist“, so Ryan. Weiter erklärt er: „Ich habe noch nie ein Pferd wie dieses geritten. Ich bin so traurig, dass das auf Video festgehalten wurde.“ Wer glaube, er habe leichtfertig gehandelt, irre sich. „Ich habe es gehasst, in diesen Momenten Nico zu konfrontieren [...] Das war der letzte Ort, an dem ich sein wollte. Ich habe noch nie zuvor ein Pferd erlebt, das so reagiert hat – und ich werde das auch nie wieder tun.“

Er betont, dass Nico andernfalls im Schlachthof gelandet wäre, hätte er nicht eingegriffen. Auf seine Suspendierung durch den Reitverband hat Ryan bislang nicht reagiert.
FOCUS