Große Studie: Wärmepumpe und Dämmung für fast alle Haushalte finanziell vorteilhafter


Der Einbau einer Wärmepumpe, gegebenenfalls in Kombination mit einer Hausdämmung, senkt laut Forschern von TNO, CPB und PBL die Wohnkosten für 90 Prozent der Haushalte. Theoretisch könnten die meisten Haushalte dadurch Hunderte von Euro pro Jahr sparen.
Die Forscher stellen vier Optionen für ein nachhaltigeres Zuhause vor.
1) Dämmen Sie nach dem sogenannten Dämmstandard, dann ist ein Haus gut genug gedämmt, um mit einer Wärmepumpe beheizt zu werden. Durchschnittliche Kosten: knapp 15.000 Euro
2) Nur eine Hybrid-Wärmepumpe. Durchschnittskosten: 4.710 Euro
3) Isolierung + Hybrid-Wärmepumpe. Durchschnittliche Kosten: 18.780 Euro
4) Isolierung + elektrische Wärmepumpe. Durchschnittskosten: 24.250 Euro
Die Forscher errechneten anhand einer Simulation von fünf Millionen Gashaushalten, dass die jährliche Ersparnis für Hauseigentümer und private Mieter durchschnittlich 300 Euro beträgt, wenn sie sich für die optimale Variante ihres Hauses entscheiden. Bei Eigentümern von Sozialwohnungen sind es sogar 700 Euro pro Jahr.
Langfristiger ProzessDie Sache hat jedoch einige Haken. So gehen die Forscher bei den Berechnungen für Eigenheimbesitzer davon aus, dass jeder die Mehrkosten über eine (zusätzliche) Hypothek finanziert, die innerhalb von 25 Jahren zurückgezahlt wird, und dass er dafür auch Hypothekenzinsen abziehen kann.
Darüber hinaus wird davon ausgegangen, dass alle Maßnahmen gleichzeitig ergriffen werden, während Nachhaltigkeit in der Praxis meist ein langfristiger Prozess ist. Die Abschlusskosten für die Hypothek sind nicht enthalten.
Ebenfalls nicht unwichtig: Es wird davon ausgegangen, dass die Nachhaltigkeitsberechnungen mit dem Austausch des Gaskessels beginnen. Die geschätzten Wärmepumpenkosten entsprechen daher den Mehrkosten einer Wärmepumpe im Vergleich zu einem Gaskessel. Nicht zuletzt: Im Modell hat jeder Anspruch auf eine 30-prozentige Förderung der Investitionskosten.
Keine höheren MietenDass die jährliche Ersparnis für Mieter in etwa der für Hauseigentümer entspricht, liegt daran, dass man davon ausgeht, dass die Miete durch die Investitionskosten des Vermieters steigt, der Mieter anschließend aber von der geringeren Energierechnung profitiert.
Bei Sozialwohnungen geht man davon aus, dass die Kosten für die Dämmung nicht zu höheren Mieten führen. Deshalb profitieren die Mieter von Sozialwohnungen am meisten.
RTL Nieuws