Javier Milei muss die Haushaltsanpassung verschärfen und fordert von seinen Ministern zusätzliche Ausgabenkürzungen

Die argentinische Regierung unter Javier Milei wird voraussichtlich die Haushaltskonsolidierung noch weiter verschärfen und in diesem Jahr einen Überschuss von 1,6 Prozent des BIP erzielen. Milei sagte der Zeitung El Cronista , er habe alle Ministerien seiner Regierung zu weiteren Ausgabenkürzungen aufgefordert.

„Bei der letzten Kabinettssitzung habe ich um eine zusätzliche Kürzung gebeten. Alle Minister haben sich darauf geeinigt, eine identische prozentuale Anpassung vorzunehmen. Wirtschaftsminister Luis Caputo wird den Prozentsatz der Anpassung in den nächsten Tagen mitteilen. Der Überschuss ist nicht mehr nur eine Angelegenheit des Wirtschaftsministeriums, sondern betrifft alle Ministerien“, sagte der Präsident der argentinischen Zeitung.

Im Einvernehmen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) hatte sich Milei zu einem Überschuss von 1,3 Prozent des BIP verpflichtet. Nun spricht der Präsident davon, dieses Ergebnis noch zu steigern.

In den ersten fünf Monaten dieses Jahres verzeichnete Argentinien einen Überschuss von 0,8 Prozent des BIP. Diese Leistung ist niedriger als im gleichen Zeitraum 2024. Daher ist eine weitere Ausgabenkürzung geplant.

Milei wurde 2023 mit einer Kettensäge als Wahlkampfsymbol gewählt. Sie symbolisierte die von ihm versprochenen Kürzungen der öffentlichen Ausgaben. Der Präsident hielt sein Versprechen und erreichte im vergangenen Jahr nach der Umsetzung der Kürzungen einen Primärüberschuss von 1,8 Prozent des BIP. Im Vorjahr hatte Argentinien ein Defizit von 4,4 Prozent des BIP aufgewiesen.

Auch im wirtschaftlichen Bereich gelang es dem Präsidenten, die Inflation zu senken. Sie lag Ende 2024 bei 117,8 Prozent. Im Vorjahr hatte sie noch bei 211,4 Prozent gelegen.

Die Ergebnisse von Mileis Wirtschaftspolitik wurden vom IWF gelobt. „Trotz des schwierigeren Umfelds haben die argentinischen Behörden weiterhin bemerkenswerte Fortschritte erzielt“, sagte IWF-Sprecherin Julie Kozack letzte Woche.