Komfort im neuen Stil: 5 Trends im Massenmarkt-Neubau der Hauptstadt benannt

Analysten zufolge ist der durchschnittliche Quadratmeterpreis für massenproduzierte Neubauten im alten Moskau in den letzten fünf Jahren um 90 % gestiegen. Zum Vergleich: Business-Class-Projekte verteuerten sich um 83 %, während Premium-Projekte nur um 43,2 % verteuerten. Der deutliche Preisanstieg bei massenproduzierten Komplexen ist vor allem auf eine deutliche Verbesserung der Produktqualität und die Einführung neuer Funktionen zurückzuführen, die Komfort- und Business-Klasse einander näher bringen. Jaroslaw Gutnow, Gründer von SIS Development, erläuterte MK die interessantesten Optionen, die heute zunehmend im Massensegment auftauchen.
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Laut dem Experten kehren Balkone nach Moskau zurück. Zu Sowjetzeiten wurden Mehrfamilienhäuser meist mit Balkonen oder Loggien gebaut. Nur vereinzelt fehlten sie, insbesondere in den meisten Wohnheimen und Gebäuden der K7-Serie aus der Chruschtschow-Ära. In den 1990er und 2000er Jahren verfügten in typischen Gebäuden (KOPE, GMS-2001, IP-46S usw.) fast alle Wohnungen über Balkone. Erst in den 2010er Jahren begannen Wohngebäude ohne „Sommerzimmer“ massenhaft zu entstehen.
Balkone und Loggien gehören zwar nicht der Vergangenheit an. Wohnungen ohne Balkon liegen jedoch im Trend. Der Anteil von Wohnungen mit Loggien in Neubauten in der Hauptstadt liegt mittlerweile bei 20 %, mit Balkonen nur noch bei 6 %, berechnete Gutnov. Gleichzeitig bauen führende Bauträger im Massensegment, wo die Alternative der Terrassengestaltung unerschwinglich erscheint, wieder häufiger Häuser mit Balkonen.
Zweitens haben die Bauträger der Hauptstadt wieder begonnen, Platz zu sparen. In der Russischen Föderation gibt es keine Vorschriften, die Bauträger dazu verpflichten, in Wohngebäuden öffentliche Räume zur Lagerung sperriger Gegenstände zu schaffen. Eine Empfehlung dazu findet sich lediglich im Katalog „Grundlegende architektonische Planungslösungen. Wohngebäude“, der auf der Website des Bauministeriums veröffentlicht ist. Dennoch arbeiten Bauträger, die sich an Kundenwünschen orientieren, aktiv daran, solche Räume in Business-Class-Komplexen und höher zu schaffen.
In den letzten Jahren haben Moskauer Bauträger begonnen, Abstellräume für Kinderwagen in Eingangshallen oder auf Wohnetagen einzurichten, auch im Massensegment. Viele Eigentümer lassen jedoch andere Gegenstände in solchen Abstellräumen zurück, meist Fahrräder und Roller. Das führt zu Chaos und oft zu Nachbarschaftskriegen. Ein Verbot der Lagerung von Fremdkörpern ist daher nicht die effektivste Lösung. Daher haben einige Bauträger heute begonnen, neben Kinderwagenabstellräumen auch separate Fahrradräume einzurichten.
Drittens sind Bauträger von Massenwohnungen strenger in Bezug auf Sicherheitsaspekte geworden. So werden zunehmend elektronische Schlüssel eingesetzt, um Unbefugten den Zutritt zum Eingang zu verwehren. Bis vor kurzem war diese Technologie nur in Projekten der Business-Klasse und darüber verfügbar. Doch mittlerweile hat sie sich auch in Massenneubauten etabliert. Eigentümer können die Eingangstüren per Karte, Schlüsselanhänger, QR-Code oder Face ID (biometrische Daten) öffnen. Darüber hinaus können Bewohner je nach Etage eingeschränkte Zugangsrechte zu bestimmten Räumlichkeiten haben, was die Privatsphäre erhöht.
Ein weiterer interessanter Trend gewinnt an Dynamik: Immer häufiger erhalten Wohnanlagen der Komfortklasse separate Stellplätze für Klimaanlagen. Die einfachste, aber gleichzeitig effektivste Lösung sind spezielle Körbe. Diese Option ist jedoch oft nicht sehr ästhetisch: Die Strukturen bilden einen starken Kontrast zum Äußeren der Gebäude. Daher verzichten heute immer mehr Bauherren auf Standardkörbe und schaffen Elemente mit originellem Design.
Fünftens sind in den letzten zwei Jahren Komfortanlagen mit neuen Briefkastentypen – integrierten Aufbewahrungssystemen – auf dem Primärwohnungsmarkt aufgetaucht. Mehrteilige Nischen werden nun direkt in die Eingangswände eingebaut. Briefe werden durch eine spezielle Öffnung eingeworfen und können nur mit einem Schlüssel entnommen werden. Tatsächlich ähneln solche Briefkästen kleinen Tresoren. Darüber hinaus sind sie stilvoller und nehmen im öffentlichen Bereich weniger Platz ein. Manchmal installieren Bauherren Paketterminals und Sessel mit Couchtischen in der Nähe des Postfachs.
„Noch vor einem Jahr dominierten Massenneubauten den Primärmarkt im „alten“ Moskau, doch heute sind sie hinsichtlich des Angebotsvolumens deutlich – um 35 % – den Business-Class-Projekten unterlegen“, bemerkte Jaroslaw Gutnow. Seiner Meinung nach bieten Bauträger Komfort-Komplexe seltener an, da die meisten Primärmarktkunden heute nicht nur nach Ersparnissen, sondern auch nach einer gewissen Lebensqualität streben. Käufer wiederum finden auf dem Sekundärmarkt günstige Optionen. Der aktuelle Stand bedeutet jedoch nicht, dass die Komfortklasse in naher Zukunft verschwinden wird – sie wartet auf eine Weiterentwicklung.
„Vor dem Hintergrund neuer Konsumtrends arbeiten Moskauer Bauträger zunehmend an der Einführung kostengünstiger, praktischer Optionen, die Projekte komfortabler und sicherer machen, ohne dass dies zu einem starken Preisanstieg führt. Wohnkomplexe, in denen dieser Prozess besonders aktiv ist, entwickeln sich zu Marktführern und konkurrieren in Bezug auf die Nachfrage mit Business-Class-Wohnkomplexen“, so der Experte abschließend.
mk.ru